Mazeration Likör

Mazeration Likör

Was ist eine Mazeration?

Die Mazeration ist ein traditionelles, eigentlich schon altertümliches Verfahren, mit dem man alkoholische Getränke wie Liköre, hochprozentige Geiste aber auch Wein herstellt.
Hierbei werden die Aromen aus den Geschmacksträgern, also dem Grundstoff, herausgezogen.
Das Wort Mazeration stammt von dem lateinischen Wort macerare und bedeutet so viel wie „einweichen“.

Was benötige ich zum Mazerieren?

Anders als beim Wein, bei dem die Maische die alkoholische Basis während der bekannten Maischegärung darstellt, muss beim Mazerieren von Spirituosen Alkohol als Basis hinzugefügt werden.
Für eine Mazeration von Likör benötigt man:

  • Mind. 96%iger Neutralalkohol
  • Geschmacksträger = Grundstoff
    In unserem Fall verwenden wir zum Beispiel für unseren bekannten Bockfieber Kräuterlikör 32 verschiedene Wurzeln und Kräuter als Grundstoffe.
  • Zucker

Wie funktioniert die Mazeration?

Man legt die gewünschten Geschmacksträger in Neutralalkohol ein und lässt sie für den Lösungsvorgang mindestens 36 Stunden darin verweilen.
Ob man den Zucker direkt mit dazugibt oder erst später nach süßt ist Geschmackssache, jedoch wirkt der Likör oftmals runder, wenn man den Zucker von vorn herein mit dazugibt.
Der Zucker hilft, Süße und Stärke zu regulieren.
Es ist nicht das Ziel der Mazeration Kräuter oder Früchte in Alkohol aufzulösen. Lediglich die verschiedenen Aromen werden in Form von ätherischen Ölen aus dem Grundstoff extrahiert und vom Alkohol aufgenommen.

Wie lange dauert eine Mazeration?

Wie lange das Mazerieren dauert hängt immer vom Grundstoff ab und kann pauschal nicht gesagt werden. Je höher der Alkohol und je länger der Grundstoff in dem Alkohol, desto intensiver wird das Mazerat, denn je länger der Vorgang dauert, um so mehr Aromen können vom Alkohol aufgenommen werden.
In manchen Fällen werden die Grundstoffe mehrere Wochen angesetzt. So zum Beispiel auch unser Kräuterlikör. Dieser muss für den optimalen Geschmack 6 Wochen mazeriert werden, um die vielfältigen Aromen aus Kräuter und Wurzeln zu entziehen.

Was passiert nach der Mazeration?

Nach einer Mazeration muss das Mazerat noch einmal gefiltert werden, um feste Bestandteile herauszufiltern und schon ist ein klassischer Likör fertig! Möchte man dies aber noch verfeinern oder gar z.B. einen Gin herstellen kann man dieses entstandene Mazerat im Ganzen oder zu Teilen destillieren.

Geht’s auch schneller?

Wem dies zu lange dauert, der kann auch auf eine weniger aufwendige Variante zurückgreifen: dem Blitzlikör, auch Emulsionslikör genannt. Dies bezeichnet Liköre, bei denen der Grundstoff meist in flüssiger Konsistenz mit Alkohol und Zucker vermischt wird.
Die Grundzutaten können so als Sirup oder zum Beispiel als Fruchtpüree hinzugegeben werden. Nach zwei Stunden ist das Gemisch durchgezogen und man muss das angesetzte Püree nur noch durch ein Sieb geben, so dass kein Limes entsteht.

Vorteil

Die Mazeration ist ein extrem schonendes Verfahren, bei dem die gewonnen ätherischen Öle ihre Wirkung behalten.

Häufig gestellte Fragen oder FAQs

Würde das Reifen / Mazeration mit höherprozentigen Alkohol schneller gehen?

Nein, die Dauer der Mazeration hängt vom Geschmacksträger ab und wie schnell sich die Aromen aus diesem Grundstoff herauslösen. Jedoch würde ein leichtes erhitzen den Vorgang beschleunigen. Dies bezeichnet man als Digeration.

Worin unterscheiden sich Mazeration und ansetzen im Bezug auf die benötigte Alkoholbeschaffenheit?

Bei einer traditionellen Mazeration verwendet man 96%igem Neutralalkohol. Möchte man zu Hause einen Likör selbst ansetzen werden häufig Korn oder Vodka mit einem Alkoholgehalt von 40-50 vol. verwendet.